Der Wald


Der Wald übt auf die ihn umgebene Landschaft, den Menschen, den Boden, Wasser und Luft, sowie auf die Tier- und Pflanzenwelt eine bedeutende Wirkung aus.

Die Zusammenhänge dieser Funktionen sind so eng miteinander verbunden, dass ihre Beziehungen untereinander erst im 20. Jahrhundert verstanden wurden. Die Gründe für dieses verstärkte Bewusstsein und den Drang zum Verstehen lagen unter anderem an:Eichenwald

  • knapper werdenden Flächenreserven
  • vermehrtem Bedarf an sauberem Trinkwasser
  • erhöhter Umweltbelastung
  • steigendem Erholungsbedürfnis
  • zusätzlichem Verbrauch des Rohstoffs Holz

    Die vier Hauptfunktionen des Waldes:

    1. Nutzfunktionen

    Holz ist ein vielseitiger Rohstoff, der ständig nachwächst und umweltfreundlich erzeugt wird. In Deutschland werden jedes Jahr ca. 57 Mio. Festmeter (Kubikmeter) nachhaltig erzeugt. Die jährliche Einschlagsmenge beträgt ca. 40 Mio. fm Holz – wobei der jährliche Holzbedarf der Wirtschaft bei 91 Mio. fm (1 fm = 1qm3) liegt. Neben dem Holz bietet der Wald aber noch andere Erträge. Dazu gehören Beeren, Pilze, Kräuter und Wildfleisch, die aber wirtschaftlich nicht besonders ins Gewicht fallen.

    2. Schutzfunktion

    Je nach Standort (Gebirge, Flüsse etc.) übernehmen Wälder Schutzfunktionen, die nicht nur für den Menschen, sondern auch für Flora und Fauna von größter Wichtigkeit sind.

    a)  Bodenschutz

    Wald verhindert den Bodenabtrag durch Wasser und Wind. Die starke Durchwurzelung des Waldbodens verhindert in Hanglagen Steinschlag und Bodenrutschungen. Die Gefahr des Bodenabtrags durch Wasser ist abhängig von der Geländeneigung, von der Bodenart und der Niederschlagsmenge. Alle Wälder in Steillagen erfüllen daher Bodenschutzfunktion.

    b)  Lawinenschutz

    Der Lawinenschutzwald ist eine besondere Form des Bodenschutzwaldes. Er kann die Entstehung von Lawinen verhindern oder kleinere Lawinen bremsen.

    c)   Wasserschutz

    Wald leistet einen erheblichen Beitrag zum Wasserhaushalt. Der Waldboden speichert große Mengen von Wasser und verhindert dadurch den Oberflächenabfluss. Ist die Speicherfähigkeit erschöpft, so fließt es, durch den Boden gefiltert, in das Grundwasser ab und erhöht das erfassbare Grundwasserangebot.

    c)  Klimaschutz

    Der Wald gleicht tägliche und jährliche Temperaturschwankungen aus, erhöht die Luftfeuchtigkeit und steigert die Taubildung. Da das Waldklima von der verringerten Sonneneinstrahlung und der höheren Luftfeuchte geprägt ist, sind die Lufttemperaturen im Sommer dort meistens niedriger als im Freien. Es können Unterschiede von 3° bis 6°C gegenüber dem Freiland und 4° bis 8°C gegenüber von Städten eintreten. Große zusammenhängende Waldflächen in der Nähe von Städten können das Klima positiv beeinflussen. Die Temperaturunterschiede zwischen Wald und Stadt bewirken einen ständigen Luftaustausch. Dadurch gelangt reine und qualitativ bessere Luft in die Siedlungsgebiete.

    d)  Immissionsschutz

    Der Wald filtert Stäube, Gase und radioaktive Stoffe aus der Luft. Die Filterwirkung von Wäldern ist insbesondere abhängig von der Blattoberfläche. So kann 1 Hektar (100 x 100 m) Fichtenwald 420 kg Schmutzpartikel ausfiltern; ein im Winter kahler Buchenwald gleicher Größe jedoch nur 240 kg Schmutzpartikel. Gase können hauptsächlich dann aufgenommen werden, wenn die Baumkronen feucht sind und sich die Gase im Regenwasser lösen können (Saurer Regen).

    3. Erholungsfunktion

    Der Wald wird von den Erholungssuchenden am stärksten als ursprüngliche Natur empfunden. Er bietet den Besuchern Ruhe, Entspannung und ein günstiges Erholungsklima. Aber auch für sportliche Aktivitäten wird der Wald in verstärkten Maße aufgesucht.

    4. Sonderfunktionen

    a)  Landschaftsschutz

    Wald gestaltet die Landschaft und prägt das Landschaftsbild.

    b)  Naturschutz

    Wald ist oft prägendes Element von National- und Naturparks. Wald bewahrt viele einzigartige prähistorische und historische Kulturzeugnisse (Hügelgräber, Ringwälle, Römerstraße, Reste des Limes etc.).

     

     Faszination Bannwald        Deutschen Wäldern geht es weiter schlecht        Waldzustandsbericht 2004        Wald und Forst im südlichen Schwarzwald


    Zur StartseiteZurück zur Startseite